Lotto Niedersachsen

Die Toto-Lotto Niedersachsen GmbH – kurz Lotto Niedersachsen – ist die Lottogesellschaft des Bundeslandes Niedersachsen. Im staatlichen Auftrag führt das Unternehmen Glücksspiele im Bundesland Niedersachsen durch. Zudem ist Lotto Niedersachsen ein Mitglied des Deutschen Lotto- und Totoblocks, dem Zusammenschluss der 16 deutschen Lotterieunternehmen der einzelnen Bundesländer. Des Weiteren gehört Lotto Niedersachsen auch der Vereinigung European Lotteries (EL) und der Word Lottery Association (WLA) auf internationaler Ebene an.

Die norddeutsche Landesbank/Girozentrale, die TLN-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co.KG, der Landessportbund Niedersachsen und der Niedersächsische Fußballverband (NFV) sind Gesellschafter der Toto-Lotto Niedersachsen GmbH.

Lotto Niedersachsen mit Sitz in Hannover

Lotto Niedersachsen veranstaltet die einzelnen Gewinnspiele gemeinsam mit den Lottogesellschaften der anderen Bundesländer, wobei beim Eurojackpot weitere europäische Gesellschaften beteiligt sind. Nicht alle Lottogesellschaften bieten alle Lotterien an. Das gilt beispielsweise für die Oddset Sportwetten, die in einigen der Bundesländer eingestellt wurden und Bingo, welches ebenfalls nicht deutschlandweit angeboten wird. Beide Spiele werden bei Lotto Niedersachsen angeboten. Einen weiteren Unterschied gibt es bei der Glücksspirale, die in einigen Ländern auch mit halbem Einsatz gespielt werden kann – aber nicht in Niedersachsen.

Welche Lotterien werden in Niedersachsen angeboten?

  • Lotto 6 aus 69 mit Spiel 77 und Super 6
  • Oddset Sportwetten
  • Keno mit Plus5
  • Auswahlwette 6 aus 49
  • Ergebniswette
  • Bingo am Sonntag
  • Eurojackpot am Freitag
  • Glücksspirale am Samstag

Die Geschichte von Lotto Niedersachsen

Der Sportfunktionär Karl Laue hatte nach Ende des 2. Weltkrieges 1945 noch in der britischen Besatzungszone den niedersächsischen Fußballverband gegründet und geleitet. Ab 1947 war der ehemalige Fußball-Torwart „Kaiser Karl“ – noch vor der Gründung der BRD – Beisitzer im Vorstand des Landessportbundes Niedersachsen. Er sprach sich für die Gründung von einem organisierten Wettspiel zur Förderung des Fußballs in Niedersachsen aus. 1949 wurde durch von den Gesellschaftern das Fußballtoto in Niedersachsen als Selbsthilfewerk des Sports eingeführt unter dem Namen „Niedersächsische Fußball-Toto Gesellschaft“ als Veranstalter.

Neben Geldgewinnen wurden von Juni 1949 bis 1975 auch Eigenheime verlost. Doch im Zusammenhang wurde der niedersächsische Toto-Skandal 1955 ruchbar. Es war eine Affäre um Geld, Macht und verworrene Verbindungen und in diese war Unteranderem auch der ehemalige Offizier Karl-Heinz Finger verwickelt. Nach der Neufassung des niedersächsischen Sportwettengesetzes vom März 1955 konnte das Land Niedersachsen tiefer in die personellen Strukturen des Totos hineinschauen. Nach Abwerbungen durch Mitglieder des Sportvereins Hannover 96 und andere Fußballvereine war die Steuerfahndung mutmaßlich informiert und diese schaltete die Staatsanwaltschaft ein. Lediglich der Aufsichtsratsvorsitzende behielt wohl eine weiße Weste sowie „Fußballpräsident“ Karl Laue. Der Sportfunktionär betonte 1956 nach einem Bericht „Der Spiegel“ unter anderem, er hätte etwa den Durchschreibe-Wettschein erfunden – und das ohne an seinen persönlichen Vorteil zu denken.

1956 wurde ebenfalls die „Niedersächsische Zahlenlotto GmbH“ gegründet und an dieser beteiligte sich das Land Niedersachsen als Gesellschafter. Die gesetzliche Grundlage für das am 10. Juni 1956 erstmals ausgespielte Zahlen-Lotto 6 aus 49 in Niedersachsen bildeten die Beschlüsse des niedersächsischen Kabinetts sowie des niedersächsischen Landtags – wie auch beim Fußball-Toto. Weitere Glücksspiele wurden nach und nach zugelassen.

Der Sitz beider Unternehmen wurde 1964 an den heutigen Standort im hannoverschen Stadtteil Döhren verlegt, wo beide GmbHs 1993 zur Toto-Lotto Niedersachsen GmbH fusionierten. Die niedersächsische Lottostiftung wurde im gleichen Jahr gegründet und war eine selbstständige Stiftung bürgerlichen Rechts mit einem Stiftungsvermögen von 3 Mio. DM. Diese wurde Ende 2008 aufgelöst und die Aufgaben wurden von der Stiftung Niedersachsen, der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und der niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung übernommen. 2011 hielt das Landgericht Oldenburg eine einstweilige Verfügung gegen Lotto Niedersachsen aufrecht, durch die das Verkaufspersonal verpflichtet war, Spieler bei Überschuldung oder mangelndem Einkommen abzuweisen.

In 2014 wurden von Lotto Niedersachsen Spieleinsätze in Höhe von 673.2 Mio. Euro erwirtschaftet und gewinne von 323.7 Mio. ausgeschüttet. Damit sank der Jahresüberschuss von 18.1 Mio. Euro in 2013 auf 14,6 Mio. in 2015. 209,8 Mio. Euro wurden 2015 an Spieleinsätzen erwirtschaftet und es wurden Gewinne in Höhe von 342.1 Mio. Euro ausgeschüttet – der Jahresüberschuss stieg auf 17,4 Mio. Euro an.

Die Bearbeitungsgebühren und der Annahmeschluss

Für seinen Tippschein muss jeder Lottospieler eine Gebühr von 0,60 Euro bezahlen, sofern der Tippschein in einer der Lottoverkaufsstellen abgegeben wird. Wird der Spielschein online ausgefüllt, dann fällt eine Gebühr von 0,20 Euro an.

Die Gewinnauszahlungen betragen bar maximal 500 Euro.

Der Lotto Annahmeschluss in den Annahmestellen

  • Ziehung am Mittwoch: 17:30 Uhr
  • Ziehung am Samstag: 18:30 Uhr
  • Eurojackpot: 18:50 Uhr